Brownie
Rasse | |
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Farbe | |
Stockmaß in cm | 50 |
Gewicht in kg | 20 |
Geboren am | |
Geschlecht | |
kastriert | |
Abgabetier vom | 27.09.2018 |
Hundeschule | |
Verträglich mit Hunden | |
Verträglich mit Katzen | |
Verträglich mit Kindern | |
Paten | Daniela Textor, Doris Wagner, Edeltraud Jäkel, Emily und Luis Ackermann, Frank Jung, Gabriele Brusius, Hannelore Hübner, Hildegard Weidisch, Jana Schneider, Jutta Mühlich, Kristine Männche-Behrens, Leonie Endruschat, Lisa Fügert, Luca Franke, Manfred und Petra Walden, Marianne Spyra, Möller Immobilien, Ole Fischer, Patricia Melanie Eckhardt, Ramona Faber, Reinhard Buß, Sandra Weber, Wiebke Wassmuth, Yvonne Wagner |
Beschreibung
Viele Leute kommen mit dem Anspruch ins Tierheim, ein Tier zu finden welches einen „ausgesucht“ hat. Liebe auf den ersten Blick sozusagen. Doch nicht jedes Tier ist für diesen Schritt bereit. Manchmal braucht es den zweiten, dritten oder fünften Blick, bis das Tier bereit ist daran zu glauben, nun auch „seinen“ Menschen gefunden zu haben. Und bei Hunden wie Brownie (Thai Ridgeback-Mix *10.01.2014) dauert es sogar noch sehr viel länger.
Denn Brownie hat sich seine Menschen nie ausgesucht, er ist mit seinem kleinen Kreis bekannter Freunde im Tierheim vollkommen zufrieden. Besucher? Nein, die stören nur. So verbringt er die Vermittlungszeiten versteckt in seiner Höhle oder als Salzsäule erstarrt im Auslauf. Kommen doch mal Besucher näher, beachtet er diese mit keinem Blick. Fleischwurst in der Hand? Nein danke ich habe schon gegessen, scheint er zu denken. Dies führte dazu, dass seine wenigen ernsthaften Interessenten sich doch immer irgendwann den deutlich zutraulicheren Hunden zuwandten.
Brownies Problem hat einen Namen: Deprivationssyndrom – Ein Wort, schwer zu schreiben und noch schwerer zu verstehen.
Es bedeutet, dass ein Hund in der Phase des Heranwachsen wichtige Erfahrungen nicht machen konnte. Erfahrungen, welche es aber benötigt, um mit neuen Situationen umgehen zu können, welchen unsere Hunde im normalen Leben ausgesetzt sind. Es bedeutet, seine Angst nie völlig überwinden zu können.
Inzwischen ist Brownie der Hund, welcher am längsten im Tierheim wohnt. Seit 2015 ist er unser Gast. Zwei Vermittlungsversuche schlugen bereits fehl daher wird Brownie nur noch an Personen mit viel Hundeerfahrung und ohne Kinder vermittelt. Auch eine längere Kennlernphase vor einem Auszug ist unbedingt erforderlich.
Denn obwohl Brownie in vielen Situationen in der Außenwelt unsicher ist, im Haus mit seinen Menschen benötigt er klare Grenzen und konsequente (aber nicht harte) Führung um nicht zum Streiche spielenden Hauskobold zu werden.
Denn wenn er seine Umgebung und die darin lebenden Menschen einmal kennt und sich sicher fühlt, ist er ein temperamentvoller Clown mit vielen Facetten.
Zwar benötigt er länger, bis er zu einem Menschen Vertrauen aufbaut, dafür ist dieses dann umso unerschütterlicher und einzigartiger. Seine Pfleger begrüßt er morgens mit Spielaufforderungen und flummiartigen Tanzeinlagen und seine Hundebegleiterin mit einem Jodelkonzert. Auch hat er bereits viele Kunststücke gelernt. Doch ebenso gut wie er im Lernen ist, kann er sich auch vollkommen dumm stellen, wenn er den Trick jemand Bestimmten oder in einer bestimmten Situation nicht zeigen will. Daher sollten seine Menschen entweder grenzenlose Geduld oder erzieherisches Wohlwollen mitbringen. Seine Angst bestimmten Situationen gegenüber wird sich jedoch niemals vollkommen abstellen lassen. Er ist zwar nicht komplett hundeunverträglich, neigt aber zum Mobben und sollte daher lieber Einzelhund sein dürfen.
Wir durften im Tierheim bereits viel von Brownie lernen.
Die Kunst der kleinen Schritte, Geduld, Verständnis und viele wundervolle Tage hat er uns geschenkt. Das erste Mal an der Hand schnuppern, die erste Freude uns am nächsten Morgen zu sehen und wie die Zeit immer kürzer wurde, bis er neue Ausführer und Ehrenamtliche in sein Herz schließen konnte. Nur wenige Hunde konnten uns bisher so viel beibringen wie er.
Vielleicht hatte es somit einen Grund das er solange warten musste? Vielleicht werden genau diese Dinge uns helfen, wenn der nächste Schützling uns braucht?
Und obwohl er mittlerweile ein fester Teil unseres Tierheimes werden konnte und sogar die Futterküche bewohnen darf, wünschen wir ihm doch sehr, endlich ein passendes Zuhause zu finden!
Bemerkung:
Die Beschreibungen sind Momentaufnahmen des Tieres in unserem Tierheim. Jedes Tier kann sich im neuen Zuhause anders entwickeln.