Hallo, ihr Leute vom Tierheim. Ich bin es wieder, eure July.
Ich wollte mich doch mal wieder melden um euch zu sagen, dass es mir gut geht.
Das seht ihr bestimmt auch auf den beigefügten Bildern und dem Video. Frauchen sagt, ich liege wie eine Prinzessin in meinem Nest im Kratzbaum. Den Kratzbaum habe ich ja jetzt schon ganz lange, aber in das obere Nest bin ich früher nie reingegangen, dabei ist es soo gemütlich!
Ich wechsele aber auch immer mal meine Lieblingsplätzchen. Ansonsten liege ich oft auch auf dem Bett von meinen Menschen. Dort empfange ich auch sehr gerne Kuschelbesuch.
Im Kleiderschrank habe ich auch immer einen Rückzugsraum sowohl auf Herrchens Seite als auch auf Frauchens Seite kann ich jederzeit reinschlüpfen… An sich ist es ja ziemlich ruhig bei uns, aber neulich hatten wir mal Kinderbesuch, da habe ich mich doch lieber in Sicherheit gebracht.
Auch unter dem Bett sitze ich sehr gerne und warte, dass Frauchen mit der Angel kommt und mich bespaßt.
Meistens beobachte ich sehr lange bis ich mich dann mal erweichen lasse und auch mal auf die Jagd gehe. Nach 2-3 Attacken ist dann aber auch wieder gut und ich gehe erst mal wieder in Deckung unter das Bett.
Wir haben mittlerweile 3 Körbe mit Spielzeug und Angeln, trotzdem ist manchmal nicht das Richtige dabei. Ich schaue Frauchen dann ganz groß in die Augen, dann weiß sie schon, dass ich mich langweile und versucht es mit etwas anderem…
Im Herbst hat sie mir Eicheln gesammelt. So einem Eichelkick bin ich oft nicht abgeneigt. Auch Hagebutten fliegen nicht schlecht. Frauchen hat ganz viele Wurfobjekte, weil, wenn ich nicht gleich mitmache und erst mal nur hinterher schaue, muss sie nicht jedes Teil einzeln wieder einsammeln. Sie lacht immer und sagt, dass sie sich beim Spielen mehr bewegt als ich…
Jetzt in der kälteren Jahreszeit schnaufe, schnurpse und schnarche ich wieder viel mehr als im Sommer. Das liegt bestimmt an meiner nicht vorhandenen Nase. Aber wenn mir danach ist, renne ich trotzdem auch ein paarmal durch die Wohnung, dafür reicht die Luft schon noch.
Damit der Tag nicht so lang ist, gibt es bei uns auch ein paar Rituale:
Morgens gleich nach dem Aufstehen und abends gegen 18.00 Uhr machen wir Fell- und Augenpflege. Damit ich stillhalte, kriege ich da leckere Käserollies und meine Lieblingsbrekkies. Danach spiele ich meist ausgiebig mit Herrchen oder Frauchen, wer gerade da ist…
Um 9.00 Uhr ruft mich mein Frauchen in die Küche, dann gibt es feine Paste. Meist warte ich gar nicht bis sie ruft, sondern warte schon vorher im Flur. Immerhin drängele ich aber nicht, sondern warte in der Regel ganz manierlich ab, bis sie mal in die Gänge kommt…
Frauchen hat das Spiel angefangen, weil ich früher gar nicht auf meinen Namen gehört habe. Kunststück, wenn sie mir lauter Kosenamen verpasst und mich „Julchen“, „Julepuss“, oder „meine Beste“ nennt und Herrchen nennt mich manchmal „Miss Pimpott“ oder „Grimgrom“, wenn ich gerade mal wieder etwas arrogant gucke.
Naja, jedenfalls hat sie mich dann mit Paste belohnt, wenn ich auf Rufen gekommen bin und nach dem 2. Tag wusste ich dann schon Bescheid und bin von mir aus gekommen noch bevor sie gerufen hat. Man ist ja nicht doof!
Mittags, wenn jemand zu Hause ist, nehme ich gerne einen Fischstick. Auch da war Frauchen sehr erstaunt, wie schnell wir eine neue Routine hatten.
Da ich aber sonst recht wenig fresse und mit meinen 3,9 Kg ja doch für eine Perserkatze eher zierlich bin und im Sommer bei der Hitze eine Zeitlang wieder abgenommen habe, ist sie mit Leckerchen eher großzügig und freut sich, wenn ich Appetit habe. Mittlerweile fresse ich deshalb nur noch meine Lieblingssorten Trockenfutter von Sanabelle und Wilderness und will es auch lieber sortenrein serviert bekommen und nicht mehr gemischt. Auch mit Feuchtfutter braucht sie mir gar nicht erst zu kommen! -Und Menschenfutter interessiert mich ohnehin nicht!
Frauchen hat früher immer die verschiedenen Sorten Trockenfutter gemischt, damit ich nicht einseitig werde. Allerdings kann ich ziemlich hartnäckig sein, wenn ich nicht will…So hat Frauchen mittlerweile einen großen Beutel gemischtes Trockenfutter übrig, den sie dem Tierheim gerne spenden würde.
Abends gibt es dann noch mal Fell- und Augenpflege. Seitdem Frauchen mir regelmäßig morgens und abends die Augen mit einem sauberen Läppchen und warmem Wasser auswäscht und Fluidgel in die Augen tropft, habe ich fast keine Probleme mehr mit Verkrustungen in den Augenwinkeln. Auch mein Fell ist ganz gleichmäßig nachgewachsen und richtig seidig. Kunststück bei 2mal täglich bürsten und kämmen!
Frauchen sammelt die ausgekämmten Haare von mir immer, weil sie so weich sind und sie es nicht über sich bringt, sie wegzuwerfen. Sie hat im Internet jemanden gefunden, der Katzenhaare sogar spinnt… Vielleicht gibt es ja mal richtige Julywolle.
Allerdings verfilzen die Haare sehr schnell. Früher hat mein Frauchen mein ausgekämmtes Fell in einem Beutel gesammelt und schon der Druck in der Tüte hat gereicht, dass sich nach und nach ein großer Filzkloß gebildet hat. Frauchen muss deshalb auch immer schwer aufpassen, dass sich an der Innenseite der Hinterbeinchen keine Fellknuddel bilden, da ich mich nur im Stehen kämmen lasse und sie dort nur fühlen und nichts sehen kann und auch nur schlecht hinkommt. Auch hampele ich gerne rum, wenn es mir zu lange dauert oder sie mich kitzelt.
Insgesamt hat mein Frauchen das aber mittlerweile mit der Fellpflege ganz gut im Griff, indem sie mich mit Leckerli ablenkt, während sie bürstet und kämmt und ich bin auch schon viel geduldiger geworden…
Viel Zeit verbringe ich neben Schlafen auch mit Schmusen.
Wenn Herrchen mich streichelt, schmelze ich oft geradezu dahin. Frauchen ist eher für die Pflege zuständig und flüstert mir ganz oft was Liebes ins Ohr. Das mag ich aber auch sehr gerne und bedanke mich oft damit, dass ich Frauchen mal kurz lecke.
Abends, bevor sie mich zur Nachtruhe in mein Zimmer bringt, nimmt sie mich immer noch mal auf den Arm und Herrchen und Frauchen liebkosen mich dann noch mal ausgiebig. Das genieße ich auch immer sehr. Herrchen meint, ich hätte dann einen ganz anderen Gesichtsausdruck und würde wie ein Babykätzchen wirken.
In meinem Zimmer gibt es dann zur Gute Nacht noch mal 3 Milchbits und Frauchen kontrolliert noch mal ob alles ok ist, bevor sie dann meine Zimmertür schließt und ich dann schlafen gehe. Da es sich um eine Glastür handelt, kann ich trotzdem sehen, was in der Wohnung vor sich geht. Ich bin damit auch fast immer einverstanden und laufe manchmal, wenn es etwas später geworden ist als normal, auch schon mal zu meinem Zimmer vor. Man muss ja schließlich auch etwa Privatsphäre haben!
Ich melde mich dann erst morgens wieder, wenn ich meine Menschen höre und meine, dass es Zeit wäre, den Tag zu beginnen.
Insgesamt bekomme ich schon sehr viel Aufmerksamkeit und Liebe und fühle mich in meinem Zuhause sehr wohl.
Im Oktober hat sich Frauchen allerdings doch Gedanken gemacht, was mit mir ist, nachdem ich angefangen habe, über mehrere Wochen hinweg fast jede Nacht in meinem Zimmer ein Pfützchen zu hinterlassen, was sie bis dahin gar nicht von mir kannte.
Mein Frauchen hatte mir einen neuen waschbaren Teppich in mein Zimmer gelegt, nachdem der alte (nicht waschbare) Teppich anfing zu müffeln und unansehnlich geworden war.
Mir gefiel jedoch der neue Teppich nicht und so habe ich ihn immer wieder nachts bepieselt bis Frauchen ein Einsehen hatte. Erst hatte sie ja gehofft, ich gewöhne mich dran…Seitdem sie den neuen Teppich gegen eine alte Matte getauscht hat und mir ein zweites Katzenklo in mein Zimmer gestellt hat, bin ich auch wieder zufrieden und setze keine Pfützchen mehr ab an dafür nicht vorgesehene Stellen.
Mein Frauchen meint, ich sei eine sehr freundliche, geduldige, gut erzogene und sanftmütige Katze, was Frauchen und Herrchen aber auch zu schätzen wissen und mich -glaube ich- ziemlich verwöhnen.
So, jetzt fällt mir nichts mehr ein.
Bleibt gesund und haltet die Ohren steif, wünscht euch
eure July