Hallo, ihr Leute vom Tierheim,
ich wollte mich doch mal wieder melden, damit ihr wisst, dass es mir gut geht.
Ich wohne jetzt schon bald ein ¾ Jahr in meinem neuen Zuhause und habe mich super eingelebt. Herrchen und Frauchen habe ich auch gut im Griff. Sie freuen sich so über mich, dass sie fast alles mitmachen.
-Nur als ich zuletzt am liebsten die Brekkies nur noch aus der Hand fressen wollte, statt sie zu jagen oder -wie andere Katzen auch- aus dem Napf zu fressen, meinte Frauchen, dass ich mir das doch bitte ganz schnell wieder abgewöhnen solle…
Naja, man muss auch mal zu Kompromissen bereit sein…
Ansonsten genieße ich die Ruhe und meine zahlreichen und schönen Liegeplätzchen. Wenn die Sonne scheint, kann ich vormittags unter Frauchens Schreibtisch liegen und mich sonnen oder ausgucken und nachmittags ist meine Kratztonne im Wohnzimmer in der Sonne. Ich stelle mein Fell dann gerne „auf Lüftung“. Frauchen lacht dann immer und meint, ich sehe dann wie eine Flaschenbürste aus.
Dabei habe ich zwischenzeitlich ein ganz langes, weiches und gepflegtes Fell. -Kunststück, wo Frauchen mich 2 Mal am Tag bürstet und kämmt. Das mögen wir beide gerne: Sie, weil ich dann nicht so viele Haare verliere und sie schnell merkt, wenn sich irgendwo Knubbel im Fell bilden und ich, weil ich mich beim Putzen nicht so abmühen muss -die langen Haare hängen immer gleich im Maul- und weil ich fürs Stillhalten leckere Brekkies kriege…
Mittlerweile darf Frauchen auch am Bauch putzen und meine Höschen kämmen. -Allerdings nur im Stehen. Wenn es mir zu viel wird, setze oder lege ich mich einfach hin.
Als ich begonnen habe mein Winterfell zu verlieren, hat Frauchen erst befürchtet, dass sie irgendwann eine persische Nacktkatze hat, weil so viel von dem Unterfell ausging, aber die Tierärztin meinte, es gingen beim Bürsten tatsächlich nur die losen Haare aus.
Auch an die Augentropfen habe ich mich mittlerweile gut gewöhnt und halte fast immer still. Außerdem muss Frauchen mir täglich die Augen mit einem Läppchen und warmem Wasser abwischen, damit sich keine Krusten bilden. Auch damit kann ich aber gut leben, wenn ich an die 3 Käserollies denke, die ich danach immer zur Belohnung kriege.
Zum Kuscheln und Schmusen liege ich meistens auf Herrchens und Frauchens Bett. Tagsüber darf ich das -nachts schlafe ich ja in meinem Zimmer/Frauchens Arbeitszimmer, wo ich mehrere Höhlen und Plätzchen zur Auswahl habe.
Herrchen macht oft eine Art Massage… Das tut so gut, dass ich mich ganz lang strecke und mich in alle Richtungen drehe, so ein Genuss ist das! Mittlerweile darf Herrchen mich auch am Bäuchlein streicheln und an die Pfötchen fassen, was ich zuerst gar nicht mochte.
Frauchen streichelt eher sanft und flüstert mir ganz viele liebe Sachen ins Ohr. Das höre ich gerne und wir kuscheln oft ganz dicht zusammen…
Ich mag es allerdings überhaupt nicht, wenn jemand anruft oder sich unterhält während wir beieinander liegen. Dann gehe ich meistens weg…
Bei all dem Liegen und Kuscheln muss ohnehin auch immer mal ein bisschen Bewegung sein. 2-3 Mal am Tag will ich gerne ausführlich beschäftigt werden. Besonders gerne beobachte ich Puschel und Angeln, die sich bewegen oder jage Brekkies, Mäuse, Bällchen oder den elektrischen Käfer Karlchen. Der kriegt immer ordentlich was auf die Mütze…
Sehr gerne verstecke ich mich auch und Frauchen muss mich suchen…
Neuerdings genieße ich es auch zunehmend, bei geöffneter Balkontür rauszugucken und die Vögel auf dem Balkon zu beobachten. Rauszugehen interessiert mich allerdings eher wenig. Selbst wenn Frauchen auf dem Balkon ist, macht mir das nichts und ich liege bequem auf meiner Kratztonne und schaue von drinnen zu. Da habe ich sogar einen besseren Überblick.
Frauchen sagt, ich soll noch mitteilen, dass ich offensichtlich bei meinen Vorbesitzern eine gute Kinderstube hatte:
Jedenfalls bettele ich nie beim Essen meiner Menschen, ja gehe meist nur mal kurz in die Küche um Frauchen Bescheid zu sagen, wenn ich etwas möchte. Auch interessiert mich deren Essen überhaupt nicht, da ich ausschließlich Katzentrockenfutter fresse.
Ich klettere auch nicht auf Tische, was Frauchen sehr zu schätzen weiß.
Schließlich gehe ich abends gegen 21.30 Uhr (manchmal mit etwas Überredungskunst von Frauchen) zum Schlafen in mein Zimmer und melde mich erst morgens wieder, wenn ich meine, dass es Zeit zum Aufstehen ist. Meist schlafe ich dann auch ganz schnell ein -sagt Frauchen-, da man mich sogar durch die geschlossene Tür schnarchen hört….
So, jetzt weiß ich nichts mehr und gehe mal wieder zum Schlafen auf das Bett.
Bleibt alle gesund und munter, wünscht euch
JULY