Die Nachfrage regelt das Angebot.
Vor wenigen Monaten wurde das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration auf Anfang Januar 2021 verschoben. Dass nun die tierquälerische Kastenhaltung für Schweine um acht weitere Jahre verlängert wurde, ist schrecklich – wie die gesamte industrielle Tierproduktion und -verwertung. Entsetzlich ist, dass die Nutztiere ihr kurzes Leben in Enge, Stress, teilweise Angst und Schmerzen verbringen müssen, um dann, ohne das Sonnenlicht gesehen zu haben, im Akkord am Fließband geschlachtet zu werden – und unfassbar ignorant unser aller Wegschauen, was den eigenen Speiseplan angeht. Wer wollte sich angesichts der schlimmen Zustände nicht über die Tönniesse, Lobbyisten und Politiker empören – um im nächsten Moment gedankenlos in die nächste Bratwurst zu beißen, als hätte diese damit nichts zu tun.
Wo steht eigentlich geschrieben, dass sich fast täglich Fleisch auf dem Teller zu befinden habe und dieses weniger kosten muss als eine Tafel Schokolade? Und ist es ein Naturgesetz, dass Vegetarisches oder Veganes auf heimischen Speisekarten und in den meisten Kantinen eher ein Kümmerdasein führen müssen?
Kein Tierfreund möchte die Tiere leiden und angstvoll sterben sehen. Aber Wegschauen hilft nicht!!
Es ist an uns, den Zuständen ein Ende zu bereiten – als erstes könnten wir ab sofort aufhören Qualfleisch zu kaufen oder auswärts zu verzehren! Wie war das noch: die Nachfrage regelt das Angebot!
Von Astrid Paparone, 1. Vorsitzende des Tierschutzverein Gießen und Umgebung e.V.